Warum ausgerechnet Kunstflug ?
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Jeder, der einmal dem Modellflug
verfallen ist , kennt die 4 Phasen, die man als Freizeitpilot durchläuft:
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Anfänger: Das Modell fliegt am besten, wenn der Pilot vergisst zu
steuern... Der sportliche Anteil des Hobbys zeigt sich besonders in
ausgedehnten Wanderungen, die dem Neueinsteiger schnell die landschaftlichen
Reize der Flugplatzumgebung nahe bringen
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Fortgeschrittener: Auch Freunde und Bekannte können nicht mehr
unterscheiden, ob das Modell frei fliegt oder gesteuert wird. Der laute
Ausruf des fortgeschrittenen Piloten " LANDUNG ! " erregt die
Aufmerksamkeit aller am Platz befindlichen Vereinsmitglieder, wissen sie
doch, das bald ein Modellflugzeug im näheren Umkreis mit Erdberührung
rechnet.
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Könner: Beherrscht das Steuern nicht nur seines Modells, nein,
steuert auch regelmäßig die Modelle seiner Vereinskollegen, vor allem dann,
wenn diese Hoch und Weit weg sind und das eigene Modell auch in der Luft ist.
Steuert der Könner sein eigenes Modell, so zeigt sich den Besuchern des
Vereinsgeländes auf eindrucksvolle Weise, warum die Startbahn auch Landebahn
genannt wird..
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Experte: Beherrscht das Fliegen von Vollkreisen sowie das Landen in
Zielkreisen oder entlang von bunt gefärbten Bändern...
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Und dann? Füllt das Expertenfliegen nicht mehr so recht aus? Wie wäre
es dann mit ein wenig Kunstflug?
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Kunstflug bedeutet eigentlich nur:
beherrschen eines Modells in allen Fluglagen bei jeder Art von
Wetterbedingungen
Gell.. das können Sie schon.. das kann ja jeder ab Könner aufwärts...
... gut... dann nutzen Sie doch mal am Weekend das tolle Wetter ( wer lacht
da ?) und zeigen uns allen mal, wie man eine liegende Acht perfekt an den
Himmel zaubert !
Entdecken Sie die 3. Dimension !!!
Sie wissen auch, was ein Looping ist und was eine Rolle ?
.... Prima !
Doch gleicht ein Looping auch dem anderen oder mehr einer in die Luft gemalten
Werbebotschaft des Osterhasen ? Würden Sie sich trauen, die soeben vor
Ihrem geistigen Auge wieder aufgetauchte letzte geflogene Rolle auch in 3m
Höhe anzusetzen ??? (Für alle, die sich nun getraut haben, hier der
Link zu den wichtigen Webseiten von Modellbaufachgeschäften )
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Verzeichnis von Fachausdrücken
oder: was Außenstehende immer
schon wissen wollten
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Absturz, der
Einfachste Kunstflugfigur, die auch von Anfängern in kürzester Zeit
beherrscht wird. Obwohl kein Aresti - Symbol bekannt ist, wird ein gelungener
Absturz mit vielen Bastelstunden in der Werkstatt belohnt. Der Absturz muß
als Kürfigur eingestuft werden, seine Einleitung ist nahezu beliebig, ja
sogar die Beteiligung eines 2. Piloten ist erlaubt , einzig der Ausflug ist
genau definiert und hat deutlich unterhalb der unteren Flugebene zu erfolgen,
dabei ist drauf zu achten, daß das Modell möglichst gleichzeitig in alle
Himmelsrichtung weiterfliegt (sogenannte Desintegration). Hinweis: Diese
Flugfigur sollte nur am Ende eines Kürprogramms platziert werden.
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Acht, liegende
Findet man am frühen Morgen (so gegen 11 Uhr) acht Liegende am Platz vor, so
deutet das darauf hin, daß man das jährliche Vereinsfest um ca. 12 Stunden
verpasst hat. Die restliche Zeit des Jahres kann man die Worte auch umdrehen
und eine Liegende Acht davon machen, was dann ziemlich eindeutig eine
Kunstflugfigur bezeichnet. Diese besteht aus 2 Vollkreisen die in
gleichbleibender Höhe mit gleichem Durchmesser in der Flugebene zu
absolvieren sind. Dabei ist die Anflugrichtung gleich er Abflugrichtung...
wie man leicht sieht, sollte man diese Figur erst ca. 48 h nach Ende jedweder
Festivität üben...
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Akku, der
Umgangskurzform von Akkumulator. „Akkumulare“ heißt angeblich so was wie
sammeln... bezieht sich also vermutlich auf die Erfahrungen, die man mit den
Dingern sammelt, bis sie gehen oder meint den Vorgang, den man ausführt, wenn
die Akkus mal nicht gehen..
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Augenmaß,
das
Unter Augenmaß versteht man die durch
langjährige Übung erworbene Fähigkeit des Modellbauers, jede Art von Material
ohne zur Hilfenahme von Messwerkzeugen exakt 2 mm zu kurz abzuschneiden.
Weitere sichere Hinweise auf exaktes Augenmaß sind das exakte Rammen von
Türrahmen mit empfindlichen Leitwerksteilen, das gekonnte Einkürzen von
Randbögen mit Hilfe von Kofferraumdeckeln und das perfekte Anpassen von
Tragflächen auf die genauen Abmessungen des Fangzaundurchlasses oder den
Abstand von 2 Weidezaunpfählen.
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Balsa, das
Der deutschen Eiche eng verwandter Baustoff, wächst angeblich schnell und gut
in den Tropen, ist aber in hiesigen Breitengraden trotz heftiger
Einpflanzversuche (bis zu 300 km/h senkrecht in Ackerfurche eingebracht) nur
in geschützten Modellbaukästen anzutreffen. Der Hauptunterschied zur Eiche
ist die Lebenserwartung, während Eichen mehre hundert Jahre alt werden
können, zerfällt Balsa meist in nur eine Flugsaison in kleine unansehnliche
Splitter.
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Bauer, der
Siehe Landwirt
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Baum, der
Blitzartig aus dem Nichts auftauchendes Objekt, das völlig ohne Vorwarnung
mitten in der Flugbahn eines Modells auftauchen kann. Besonders gefährlich
sind in Rudeln auftretende Bäume, als Wald bekannt. Übenden F3A Piloten sei
dringend geraten, sich mit den Wachstumsgewohnheiten von Bäumen zu befassen,
nichts ist ärgerlicher, als nach 10 jährigem Üben die unterste Flugebene von
einem Baum verstellt zu sehen...
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Bier, das
Tauschmittel, welches oft in freier Form heidnischer Fluggötter im Tausch
gegen lange und erfolgreiche Modellleben angeboten wird. Da die Götter oft
nicht selbst kommen können, finden sich einige medial veranlagte
Vereinsmitglieder, die sich bereitwillig als Mittler zwischen Fluggöttern und
Erstflugaspiranten betätigen.
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Einziehfahrwerk, das
Beliebte Möglichkeit, den Nachmittag mit Basteln statt mit Fliegen zu
verbringen. Gelingt es, nach dem Start das Fahrwerk einzuklappen, blockiert
dieses vermutlich kurz vor der Endstellung, was einem das lästige Entladen
des Empfangsakkus abnimmt. Aufgabe des Einziehfahrwerkes ist es, die
Punktrichter zu verwirren, (wie soll man da auch erkennen, wo oben und unten
ist ?) und Maulwurfshügel zu planieren. Bei der Landung zeigt sich dann,
warum das Einziehfahrwerk „Einziehfahrwerk“ und nicht
"Ausziehfahrwerk" heißt. Die meisten Hersteller haben diesen Mangel
aber erkannt und haben es immerhin schon zu einem Ausfahr- und wieder
Wegklapp- Proto-Typ gebracht. Die einzig sichere bekannte Methode, ein
Einziehfahrwerk im ausgefahren Zustand zu verriegeln ist es, ein Modell in
einen möglichst tiefen Acker zu landen ...
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Fachgeschäft, das
Einzig bekannter Ort, wo sich Modellflieger einfinden, ohne das eine Kiste
Bier in unmittelbarer Nähe ist. Oft gebrauchte Worte sind "haben wir
nicht" und "bekommen wir nächste Woche". Der am meisten
gebrauchte Satz ist „Das müsste ich bestellen ..“ Vor allem dringend benötigte
Teile werden dort mit Adjektiven wie "ausverkauft " und
"vergriffen" gekennzeichnet, dafür findet man dort aber prima bunte
Abziehbilder, jede Menge für den Kunstflug unbrauchbarer Modellbausätze sowie
das neuste selbstleuchtende Spornrad.
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Fangzaun, der
Dient der Sicherheit aller am Platz anwesenden . So kann man mit Sicherheit
sagen, wer
Vereinsmitglied ist (steht auf der einen Seite des Fangzauns) wer Zuschauer
ist (steht auf der anderen Seite des Zauns) und wer Kleinkind ist (klettert
im Fangzaun). Findet sich an Stelle eines Kleinkindes ein Modell im Fangzaun
hängend wieder, so kann man sich schon auf ein paar neue Ausreden des
betreffenden Piloten freuen, der irgendwie dem Flugleiter erklären muß, wie
sein Modell in das für Überflüge aller Art strengstens gesperrte Gebiet
geraten ist.
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FoeN, das
Abkürzung, steht für F(lugzeug) o(hne) e(kennbare) N(ennleistung).
Bezeichnet Impeller getriebene Fluggeräte, die, sofern sie elektrisch
betrieben werden, auch als Foehn bezeichnet werden.. Dabei ist das Verhalten
dieser E-Flieger, die bekanntlich mit einem Gummiseil auf Höhe geschossen
werden und dann unter Verheizen des Motors auf den Boden zurückzufallen, so
typisch, daß ein warmer Fallwind nach diesen Modellen benannt wurde.
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Fernsteuerung, die
Versetzt den Erbauer des Modells in die Lage, an Stelle von zufällig
erzeugten Bewegungen des Modells (Freiflug) , gezielt Verhängnisvolle
einzuleiten. Die Fernsteuerung besteht grundsätzlich aus:
1.) Sender 2.) Empfänger 3.) Servos
Sender: mehr oder weniger rechteckige Kiste , meist mit 2 Joysticks
versehen, ergänzt durch eine je nach Wichtigkeit des Besitzers vielfältige
Anzahl an Schaltern und Schiebereglern. Der Sender übernimmt die Umsetzung
von Fingerbewegungen in hochfrequente Radiosignale, wobei bei Computersendern
ein Weg gefunden wurde, jede Art von nachvollziehbarem Zusammenhang zwischen
Joystickstellung und Ruderstellung zu vermeiden. In jedem Sender steckt ein
Quarz, der bestimmt, welche Vereinskollegen zur Vermeidung von Störungen
besonders gut im Auge zu behalten sind.
Empfänger: Auch rechteckig (könnte wohl sonst nie die Signale eines
rechteckigen Senders empfangen, oder ??) , dafür aber viel kleiner als ein
Sender und auch ohne Joysticks, was aber dem Einbau im Modell selbst sehr zu
gute kommt. Der Empfänger hat die nahezu hoffnungslose Aufgabe, die vom
Sender erzeugen Radiosignale irgendwo zwischen der Deutschen Welle und dem
Deutschen Fernsehen aus dem Äther zu fischen und diese so aufzubereiten, das
auch ein billiges Servo eine Vorstellung davon bekommt, wohin es sich stellen
sollte, wenn es ein brauchbares Servo wäre. Auch im Empfänger findet
sich ein Quarz, der maßgeblich die Signale bestimmt, die der Empfänger
auszuwerten gedenkt. Langjährig Erfahrung hat gezeigt, das sich die
Reichweite einer Fernsteuerung dann maximiert, wenn sich die Kanalaufdrucke
von Sender- und Empfängerquarz decken.
Servo: Auch rechteckig... allerdings
diesmal wieder mit beweglich Anbauten, den sogenannten Servoarmen. Das Servo
hat die undankbare Aufgabe, die vom Piloten vorgegebene Joystickstellung in
eine bestimmte Stellung des Ruderarmes umzusetzen. Es hat dabei gegen
allerlei Unbill zu kämpfen, verklemmte Rudergestänge, leere Akkus, hohe
Ruderdrücke sowie falsche Servowahl sind beliebte Gründe für
Arbeitsverweigerung der Servos. Hinweis: Bei Servos ist die Quarzwahl ohne
belang...
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Hempels, die
Bekannte Großfamilie, deren Ruhm in Modellbaukreisen auf deren
Wohnzimmereinrichtung fußt. Durch die exotische Gestaltung des Wohnraumes
unterhalb des Familienliegemöbels wurden für Generationen von Modellbauern
Maßstäbe für die Ausgestaltung des Hobbyraumes geschaffen.
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Impeller, der
Luftschraube im Rohr, wurde entwickelt, um gefahrlos für alle 10 Finger vom
Spinner her die aus Sicherheitsgründen am Heck montierte Düsennadeln des
Vergasers des Zerknalltreiblings des Flugzeuges des Impellerpiloten .. ähh..
verdrehen zu können. Wie leicht zu sehen ist, sind Impeller was
kompliziertes. Mit einem Motor betrieben, können sie in einen FoeN eingebaut
oder als Akkukühler dienen.
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Landwirt, der
Nach Brauereibesitzern die wichtigste Berufsgruppe für den Modellflieger.
Entgegen der landläufigen Meinung liegt der Landwirt nicht den ganzen Tag im
Bett (haben Sie schon mal versucht, Schlaf zu finden, wenn ab 8 Uhr Morgens
Zerknalltreiblingflieger um Ihr Bettgestell toben ???), denkt sich
Bauernregeln aus und wartet auf die Subventionen aus Brüssel, nein, der
tapfere Landmann ist täglich bemüht, den Modellflieger in seinem Hobby zu
unterstützen. So scheut sich der Landwirt nicht, im Herbst das mühsam
angepflanzte Grünzeug vorsichtig abzuschneiden, um die im Laufe des Sommers
verlorenen Modellbauartikel wie Schalldämpfer, Kabinenhauben, Schleppleinen
oder mehr oder weniger vollständige Flugzeuge mit dem
Erntewerkzeug aufzuspüren. Je nach Härtegrad der gefunden Teile
entscheidet der Landwirt dann, was er im nächsten Jahr rund um den Flugplatz
einsähen wird.. Metallteile und Seile weisen den Weg zur Mais Monokultur. In
besonderen Fällen läßt der Landwirt sogar seine Arbeit liegen und eilt
sogleich zum Modellflugplatz. Traditionell ist ihm dann die freie Wahl der
Duellwaffen (Knüppel, Versicherungsnachweis, Schnapsglas...) zuzugestehen.
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Maulwurf, der
Einheimisches Säugetier, welches in seiner geringen Sehkraft angeblich nur
vom Punkterichter übertroffen wird. Lebt meist knapp unterhalb von
Startbahnen und baut dort zur eigenen Sicherheit ein weitläufiges
Tunnelsystem aus, was bei sogenannten Landungen eine schnelle Flucht erlaubt.
Der Maulwurf gilt allgemein als nützlich, muß allerdings auch als natürlicher
Feind des Einziehfahrwerkes und der Holzluftschraube gelten, was seine
Akzeptanz in Modellbaukreisen auf die Fachhändlerschaft begrenzt.
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Modellflieger, der
Typischer Vertreter dieser Kaste ist ein meist fröhliches,
begeisterungsfähiges, irrsinnig auf sein Fluggerät konzentriertes Wesen. Beim
Hangfliegen läßt sich beobachten, daß die Konzentration nicht einmal durch
einen Plausch mit dem Kollegen nachläßt (typische Frage nach einem ca. 3 Minuten-Gespräch:
"Ja, wo isser denn ????"). Gewissenhaft, bringt niemals seine Hände
durcheinander, weicht immer mit den Fingern geschickt zurückschlagenden
Propellern aus. Landungen passen immer genau auf den Punkt und das Verstauen
des Modells im Kofferraum wird hin und wieder durch direktes anfliegen
desselben zum Kinderspiel. Kennt fast alle Fehler, hat leider nie das
geeignete Werkzeug zur Hand, um selbige zu beheben; leiht sich gerne vorher
beschriebenes von Kollegen aus und bekommt dadurch Platzprobleme im
Kofferraum, da die Menge des Werkzeuges den Laderaum überschreitet - während
der Kollege die Wirtschaft ankurbelt und neues ersteht, da er nicht
weiß, wo das alte hingekommen ist. Immer freundlich und hilfsbereit steht er
allen Kollegen zur Seite und hilft ihnen mit guten Ratschlägen z.B. einen
Rückenflug ("Mensch, ziehen musste !") blitzartig abzubrechen. Ist
beinahe unfehlbar in seinen Manöverkritiken ("da hätte jetzt Seitenruder
reingehört"). Fliegt er selbst, haben die beim Wetterdienst wieder nichts
von plötzlich auftretenden Böen gesagt, ist der Biorythmus gestört oder das
Bier schlecht gekühlt. Äußerst friedlich nimmt er alle Unbilden in
Konfrontation mit z.B. Jägern auf sich und widerspricht diesen wirklich
nur ungern, wenn ihn dieser nach einem Flug mit dem Zerknalltreibling
belehrt: "Sie verjagen mir das ganze Wild", während dem
Grünberockten ein Reh über die Schulter schaut.
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Motor, der
Kurzform von Elektromotor, die Langform wird aber nur in Gegenwart von
Zuschauern und Anfängern benutzt, um eine Verwechslung mit Zerknalltreibling
zu vermeiden. Letzterer dient bekanntlich dem Erfinden von neuen
Lärmschutzauflagen, ersterer der Förderung von wirtschaftlichen Randgebieten
im Raume Kassel...
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Platz, der
Kurzform von Flugplatz, Flugplatz sagen aber nur Piloten von
Wiesenschleichern, bei denen hat eh alles mehr Zeit... Der Platz ist meist
zentral um eine Bierkiste herum gelegen und verfügt über eine für den
Modellflug typische Infrastruktur:
Windrichtungsanzeigehilfsgerätschaft: wird auch oft als Windsack bezeichnet, was aber Blödsinn ist.
Oder kennen Sie einen Sack, der an beiden Enden offen ist ??? Kann bei
Experten auch als PYLON dienen und ist in dieser Funktion vor allem eine
echte Freude für die Modellbauindustrie.
Startbahn: zu weilen auch für Landungen genutzt
Luftsieb: um größere ballistische Flugobjekte zu filtern, die Kratzer im
Autolack hinterlassen könnten. Der Begriff Fangzaun wird nur von Anfängern
verwendet und erklärt sich leicht aus dem Eindruck, daß das Luftsieb
Anfängermodelle magisch anzieht und gleichsam einfängt.
Gerätehangar: was drin ist, wissen nur
max. 3 Vereinsmitglieder, die restlichen verlassen fluchtartig den Platz,
sollte sich die Öffnung des Gerätehangar ankündigen. Nur Anfänger verkennen
die drohenden Anzeichen für Arbeiten am Platz, lernen aber schnell
dazu...
Vereinsheim: wurde in erster Linie zum Schutz der Bierkisten vor Regen
erstellt und befindet sich folgerichtig dort, wo die Bierkisten
stehen.
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Latte, die
Umgangsform von Luftschraube, wird in Zoll gemessen und ist im Zweifel an
allem Schuld, was mit mangelhaftem Antriebswirkungsgrad zu tun hat. Merke:
Man sollte alle Latten auf einem Modell austesten. Nur die vom Hersteller
empfohlenen kann man getrost überspringen...
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Luftschraube, die
Meist am vorderen Ende eines Modells montiertes (vorwitzige bauen so was auch
ans hintere Ende des Modells, wundern sich dann aber, daß sie den ganzen
Dreck ins Gesicht geblasen bekommen, wenn sie den Motor anlassen..) Teil, der
in der Form einem Ventilator vergleichbar ist. Wird von einem Elektromotor
oder einem Zerknalltreibling in Rotation versetzt. (Beim Zerknalltreibling
rotiert eigentlich der Pilot zuerst) Hauptaufgabe der Luftschraube ist es,
den Rasen der Landebahn kurz zu halten und durch unwuchtiges Laufen die
Modellzelle und Fernsteuerung auf Strukturschwächen hin abzuklopfen.
Luftschrauben werden im Fachhandel nach Größe, bei Anfängern nach Farbe und
bei Experten nach Preis sortiert.
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Plettenberg, der
Namhafter Entwickler von Motoren und Erfinder von Wirkungsgraden > 90 % .
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Punkterichter, der
Einziger, der offenbar keine Ahnung von gar nichts hat. Liegt den ganz Tag im
Liegestuhl und guckt dabei in die Sonne und macht mystische Zeichen auf
Blättern, die von hektischen Gestalten hin und her transportiert werden.
Obwohl 99 % aller Piloten genau wissen, wie man es als Punkterichter besser
machen kann, finden sich max. 1 % von diesen bereit, es besser zu machen.
Statt Dank bekommen diese dann im allgemeinen nur ein Freibier und einen
Sonnenbrand spendiert...
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Startbahn, die
Quer zur jeweiligen Windrichtung angelegte rechteckige Fläche, wobei die
Länge die Breite deutlich übertrifft . (Sollte das nicht der Fall sein,
beobachten Sie sie Landebahnenden genau.. ist jeweils ein Tor zu sehen
?? Wenn ja, sollten Sie das Modell ein- und den Fußball auspacken...). Die
Startbahn ist der bevorzugte Aufenthaltsort von Maulwürfen und Zuschauern,
wobei beiden wirkungsvoll mit einer Schaufel begegnet werden kann. Weiterhin
ist die typische Startbahn um ca. 2m zu kurz, was an dem Graben liegt, der
das Ende markiert. Reicht die Länge der Bahn genau zum Abheben, so liegt das
an dem Buschwerk, welches Abends Mückenschwärmen und
tagsüber Modellflugzeugen als Heimstätte dient. Ist weder Graben noch
Busch- oder Baumwerk vorhanden, gucken Sie noch mal ganz genau nach..
sind wirklich keine Tore da?
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Störung, die
Begriff aus dem Bereich der Nachrichtentechnik, beschreibt die Verfälschung
eines
Nachrichteninhaltes die soweit gehen kann, daß die Nachricht unverständlich
wird . Im Bereich des RC-Modellbaus wird der Begriff "Störung"
meist mit einem doppeltem Ausrufezeichen versehen in die ansonsten stille
Natur gebrüllt und dient als Aufforderung, natürliche Deckung auf- und den
Himmel nach abstürzenden Modellen abzusuchen. Die Störung bezieht sich dabei
meist auf einen gestörte Funkverbindung zum gesteuerten Modell, es soll
allerdings auch vorkommen, daß bei Flügen über parkende Autos, lebende
Personen oder für den baldigen Verzehr vorgesehene Tiere sich der Begriff
"Störung" auf den Geisteszustand des Modellpiloten bezieht. Im
ersteren Fall handelt es sich oft um eine gemeinschaftlich eingeleitet
Kunstflugeinlage, wobei der Besitzer des fliegenden Modells unter Mithilfe
eines Vereinskollegen, der eigentlich erst neuerdings (seit 1952) den
gleichen Fernsteuerkanal nutzt , die Belastbarkeit seines Modells anschaulich
demonstriert, während der noch am Boden befindliche Kollege die Gewissheit
bekommt, daß sein Fernsteuersender ziemlich genau die gleiche Feldstärke in
150 m Entfernung erzeugt wie der des fliegenden Kollegens... Das meist
anschließende Freudenfeuer bietet dann für beide Gelegenheit, sich über
die gemachten Erfahrungen reichlich auszutauschen. Oft bedeutet Störung
aber auch soviel wie:
--- prima, endlich ist mein Akku leer !
--- guckt mal, wie gut ich löten kann !
--- ich ziehe meine Sendeantenne immer erst im Flug aus !
--- endlich ist das Servo, das schon seit 2 Tagen spinnt, ganz ausgefallen !
Es kommt allerdings auch vor, das auf Grund von nicht genehmigten Funkanlagen
(-> drahtlose Telefone, Piratensender..) Funkstörungen im eigentlich Sinne
des Wortes entstehen, dieses erfordert allerdings entweder sehr hohe
Leistungen des Störsenders oder eine geringe Entfernung des Störsenders zum
Modell. Wichtig: Nur im 35 MHz Band finden Flugmodelle eine exklusive Lücke !
Sollten hier reproduzierbare Funkstörungen beobachten werden, unbedingt
versuchen, irgendwo einen Kontrollempfänger aufzutreiben (Scanner),
sollte sich dann eine störende Aussendung beobachten lassen, unverzüglich den
Funkstörmessdienst der Deutschen Bundespost benachrichtigen !
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Der
Betrieb von Flugmodellen auf
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40 MHz
oder 27 MHz
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ist aus
Sicherheitsgründen abzulehnen ! ! !
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Tiefflug, der
Flugfigur, die der optischen Kontrolle des Fluggerätes dient und einen Blick
auf die Oberseite des Modells in Draufsicht erlauben sollte. Echter Tiefflug
ist nur mit einem Einziehfahrwerk auf maulwurfsfreiem Gelände möglich. Sollte
beides nicht zur Verfügung stehen, so kann der Anfänger statt dessen diese
Figur in Rückfluglage üben, hier stört dann das Fahrwerk nicht sonderlich und
ein Maulwurfshügel erzeugt am Seitenleitwerk deutlich weniger störende
Momente als an einem Fahrwerksrad. Zudem garantiert ein Tiefflug in
Rückenlage den aufmunternden Zuruf „ZIEHEN !!!!“ mindestens 30 % der
anwesenden Vereinskollegen.
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Verein, der
Wilder Haufen, der dem Modellbau verfallen ist, listig die Lücken im
deutschen Vereinsrecht ausnutzend einen Weg suchend, die Geldausgabe für den
Modellbau mit Hinweis auf die 99 anderen, die viel mehr Geld für neue Modelle
ausgeben, zu rechtfertigen. Allen Modellbauvereinen gemein sind:
. mindestens 3 Bierkisten (wobei laut ungeschriebenem Gesetz eine voll zu
sein hat !)
· ein Platz (wo sollte man sonst 3 Kisten Bier lagern ???)
· ein Platzwart (wer sollte sonst dafür sorgen, das sich die 3 Bier Kisten
mitten
zwischen wohl gepflegtem Grün wohl fühlen ?)
· ein Kassenwart (wer sollte sonst dafür sorgen, daß die eine Kiste nie leer
wird ?)
· die Rentner Gang (wer sollte sonst dafür sorgen, das mindestens 2 der 3
Bierkisten leer sind ?)
· Jugendgruppe (darf noch kein Bier trinken, betreibt statt dessen Modellflug
und fliegt bei Vereinswettbewerben alles in Grund und Boden)
· ein Vorsitzender (beruft die Jahreshauptversammlung ein, die dann die
wichtigen
Funktionsträger wie Platzwart und Kassenwart wählt , kurzum, ohne
Vorsitzender keine
Bierkisten..)
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Vereinsmitglied, das
Augenscheinlich humanoides Wesen, welches jeder Erfahrung spottend darauf
hofft, daß an Wochenenden kein Regen fällt, der Wind keine Bäume entwurzelt
und die Schneehöhen die Zufahrt zum Fluggelände gestatten. Auf diese geringe
Chance spekulierend, ist dieses Wesen bereit, einen Teil seines jährlichen
Einkommens für das Anlegen eines Maulwurfbiotops mit Windrichtungsanzeigegerät
auszugeben. Das in dieser Verhaltensweise angehäufte Frustrationspotential
ist eigentlich nur in Selbsthilfegruppen Gleichgesinnter zu ertragen,
so daß Vereinsmitglieder meist in Rudeln auftreten.
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Vergaser, der
Bauteil des Zerknalltreiblings, das dazu dient, jedem Vereinsmitglied die
Möglichkeit zu geben mindestens einmal daran zu drehen, um festzustellen,
dass der "Motor" jetzt richtig läuft.
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Wecker, der
Mechanischer oder elektromechanischer Quälgeist, dessen Qualität von
entscheidender Wichtigkeit für Wettebewerbsflieger ist. Neben der richtigen
Auswahl des Fluggerätes und ausdauerndem Training ist die sichere Bedienung
des Weckers die ausschlaggebende Komponente für den Erfolg bei Wettbewerben,
die bekanntlich nicht unter mindestens 4 h Anfahrt zu erreichen sind und um 8
Uhr morgens beginnen. Elektroflieger machen häufig den Fehler, zu leisen
Weckgeräten zu tendieren, die in sicherer Entfernung zum Bette aufgestellt
keine nennenswerten Schallerereignisse auslösen können. Wer auf Nummer Sicher
gehen will, sollte den eigenen Wecker sicherheitshalber einmal so gegen 3 Uhr
morgens am Fuße des nächst größeren Wohnhochhauses testen.. bei weniger als
10% Weckerfolg sollte man das System wechseln ...
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Zerknalltreibling, der
Nostalgischer Versuch, aus fossilen Energieträgern neben Lärm, Wärme und
Vibrationen ein wenig Vortrieb für ein Modellflugzeug zu gewinnen. Seltsamer
Weise wird der Lärm durch Umweltschützer und Schalldämpfer, die Wärme durch
einen an der Spitze des Modells montieren Ventilators bekämpft, so daß
eigentlich nur noch die Vibrationen zur Vortriebsgewinnung genutzt werden
können. Das ganze scheint nach dem Prinzip der angetrieben Flosse zu
funktionieren, jedenfalls pflegen die Ruder eines mit einem Zerknalltreibling
ausgestattetem Modells heftig zu schlagen, was dann wohl den Vortrieb
erzeugt...
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Zerlegen, das
Doppeldeutig! Der Modellflieger zerlegt sein Modell nach dem
Fliegen in die abnehmbaren Einzelteile, um diese dann zu säubern und
vorsichtig ins Auto zu legen. Der Modellflieger zerlegt sein Modell beim
Fliegen in viele Einzelteile, die dann gesammelt und ungesäubert in
den Kofferraum geworfen werden.
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Zuschauer, der
Einziger am Platz, der weiß, wie es geht. Erkennt Thermik an der Farbe der
Luft und kommentiert fachkundig jede Landung durch lautes Aufzählen von
Wochentagen. Beherrscht auch die Physik, was durch mächtige Thesen wie „es
ist noch keiner oben geblieben" oder „runter kommen sie alle"
nachdrücklich unter Beweis gestellt wird. Das hohe Maß an Durchblick verblüfft
um so mehr, da die wenigstens Zuschauer des Lesens mächtig scheinen.
Jedenfalls sofern es um Sicherheitshinweise auf an sich unübersehbaren
Schildern geht.
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